Mit dem Friedensnobelpreis wurden Persönlichkeiten geehrt, die sich etwa für die Waffenkontrolle und Abrüstung einsetzten, die Einhaltung der Menschenrechte stärkten oder mit ihrer humanitären Arbeit viel bewegten. Sie waren friedensbewegt, verhandelten über Annäherung statt Spaltung oder kämpften für Frauen- und Bürgerrechte auf allen Kontinenten.
Der Friedensnobelpreis ist eine Kategorie des von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel gestifteten Nobelpreises. Die Auszeichnung wird jährlich seit 1901 im Auftrag der Nobelstiftung verliehen.
Der Nobelpreis für Frieden soll an denjenigen vergeben werden, „der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt“ und damit „im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ hat.
Diese Liste ist eine vollständige Zusammenstellung aller mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Individuen und Organisationen seit 1901.
2021 | Maria Ressa Dmitri Muratow »für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit, die eine Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden ist« |
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2020 | Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) »für die Bemühungen zur Bekämpfung des Hungers, für den Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen für den Frieden in von Konflikten betroffenen Gebieten und als treibende Kraft bei den Bemühungen, den Einsatz von Hunger als Waffe für Krieg und Konflikte zu verhindern« |
Malala Yousafzai ist eine pakistanische Menschenrechtsaktivistin, die sich international beachtet bereits als Schülerin gegen die Unterdrückung und für das Recht von Kindern auf Bildung in ihrer Heimat einsetzte, 2012 bei einem Attentat der Taliban schwer verletzt wurde und 2014 den Friedensnobelpreis erhielt.
2019 | Abiy Ahmed (1976) »für seine Bemühungen um Frieden und internationale Zusammenarbeit und insbesondere für seine entschlossene Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem benachbarten Eritrea« |
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2018 | Nadia Murad (1993) Denis Mukwege (1955) »für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten« |
2017 | Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) »für ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken« |
2016 | Juan Manuel Santos (1951) »für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden« |
2015 | Quartet du dialogue national »für seinen entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien infolge der Jasminrevolution 2011« |
2014 | Malala Yousafzai (1997) Kailash Satyarthi (1954) »für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung« |
2013 | Organisation für das Verbot chemischer Waffen »für ihre umfänglichen Bemühungen zur Beseitigung chemischer Waffen« |
2012 | Europäische Union (EU) »für über sechs Jahrzehnte, die zur Entwicklung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beitrugen« |
2011 | Ellen Johnson Sirleaf (1938) Leymah Gbowee (1972) Tawakkul Karman (1979) »für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für das Recht der Frauen, sich in vollem Umfang an friedensschaffender Arbeit zu beteiligen« |
2010 | Liu Xiaobo (1955–2017) »für seinen langen und gewaltfreien Kampf für die grundlegenden Menschenrechte in China« |
Barack Obama ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokraten, der als erster Afroamerikaner Präsident der USA (2009–2017) war, in seiner Amtszeit u. a. „Obamacare“ einführte, den Drohnenkrieg gegen Terrorführer forcierte, sich mit der NSA-Affäre konfrontiert sah und mit dem Friedensnobelpreis 2009 geehrt wurde.
2009 | Barack Obama (1961) »für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken« |
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2008 | Martti Ahtisaari (1937–2023) »für seine wichtigen Bemühungen, auf verschiedenen Kontinenten und über drei Jahrzehnte internationale Konflikte zu lösen« |
2007 | Al Gore (1948) Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) »für ihre Bemühungen, ein besseres Verständnis für die von Menschen verursachten Klimaveränderungen zu entwickeln und zu verbreiten, und dafür, dass sie die Grundlagen für Maßnahmen gegen den Klimawandel gelegt haben« |
2006 | Muhammad Yunus (1940) Grameen Bank »für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten« |
2005 | Mohammed ElBaradei (1942) Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) »für ihren Einsatz gegen den militärischen Missbrauch von Atomenergie sowie für die sichere Nutzung der Atomenergie für zivile Zwecke« |
2004 | Wangari Maathai (1940–2011) »für ihren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Demokratie und Frieden« |
2003 | Shirin Ebadi (1947) »für ihren Einsatz für Demokratie und die Menschenrechte« |
2002 | Jimmy Carter (1924) »für seine jahrelangen Beiträge zur Lösung internationaler Konflikte sowie zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten« |
2001 | Kofi Annan (1938–2018) Vereinte Nationen (UN) »für ihren Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt« |
2000 | Kim Dae-jung (1925–2009) »für seine Beiträge zur Verständigung Südkoreas mit Nordkorea« |
Nelson Mandela war ein südafrikanischer Politiker, führender Anti-Apartheid-Kämpfer, erster schwarzer Präsident Südafrikas (1994–1999) und Träger des Friedensnobelpreises 1993, der zuvor 27 Jahre in politischer Gefangenschaft verbrachte (1962–1990).
1999 | Ärzte ohne Grenzen »in Anerkennung ihrer humanitären Pionierarbeit auf mehreren Kontinenten« |
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1998 | John Hume (1937–2020) David Trimble (1944–2022) »für ihre Anstrengungen, eine friedliche Lösung im Nordirlandkonflikt zu finden« |
1997 | Jody Williams (1950) Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen »für ihre Anstrengungen, gegen Personen gerichtete Minen international zu ächten« |
1996 | Carlos Filipe Ximénes Belo (1948) José Ramos-Horta (1949) »für ihre Anstrengungen, eine friedliche Lösung im Osttimor-Konflikt zu finden« |
1995 | Joseph Rotblat (1908–2005) Pugwash Conferences on Science and World Affairs »für ihre Anstrengungen, die Rolle von Atomwaffen in der internationalen Politik zu verringern“« |
1994 | Jassir Arafat (1929–2004) Schimon Peres (1923–2016) Itzhak Rabin (1922–1995) »für ihre Anstrengungen zur Lösung des Nahostkonflikts« |
1993 | Nelson Mandela (1918–2013) Frederik Willem de Klerk (1936–2021) »für ihren Beitrag zur Beendigung der Apartheid in Südafrika« |
1992 | Rigoberta Menchú Tum (1959) »für ihren Einsatz für die Menschenrechte insbesondere von Ureinwohnern« |
1991 | Aung San Suu Kyi (1945) »für ihren Einsatz für die Menschenrechte« |
1990 | Michail Gorbatschow (1931–2022) »für seine führende Rolle in dem Friedensprozess, der heute wichtige Teile der internationalen Gemeinschaft charakterisiert« |
Tenzin Gyatso ist ein buddhistischer Mönch, der als amtierender 14. Dalai Lama religiöses und weltliches Oberhaupt der Tibeter ist, der von ihm gegründeten Tibetischen Exilregierung vorstand (1959–2011) und 1989 für seinen Einsatz für die gewaltlose Befreiung Tibets mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
1989 | Tenzin Gyatso (1935) |
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1988 | Friedenstruppen der Vereinten Nationen |
1987 | Óscar Arias Sánchez (1940) »für seine Arbeit für den Frieden in Zentralamerika, Bemühungen, die zu dem Abkommen führten, das am 7. August des Jahres in Guatemala unterzeichnet wurde« |
1986 | Elie Wiesel (1928–2016) |
1985 | International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW) |
1984 | Desmond Tutu (1931–2021) |
1983 | Lech Walesa (1943) |
1982 | Alva Myrdal (1902–1986) Alfonso García Robles (1911–1991) |
1981 | United Nations High Commissioner for Refugees |
1980 | Adolfo Pérez Esquivel (1931) |
Willy Brandt war ein deutscher SPD-Politiker, u. a. Bundesaußenminister (1966–1969) und vierter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (1969–1974), der mit seinem weltweit beachteten Kniefall in Warschau (1970) seine Ost-Entspannungspolitik einleitete und für sie mit dem Friedensnobelpreis 1971 geehrt wurde.
1979 | Mutter Teresa (1910–1997) |
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1978 | Anwar as-Sadat (1918–1981) Menachem Begin (1913–1992) |
1977 | Anmesty International |
1976 | Betty Williams (1943–2020) Mairead Corrigan (1944) |
1975 | Andrei Sacharow (1921–1989) |
1974 | Seán MacBride (1904–1988) Eisaku Satō (1901–1975) |
1973 | Henry Kissinger (1923–2023) Le Duc Tho (1911–1990) |
1972 | 1972 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1971 | Willy Brandt (1913–1992) |
1970 | Norman Borlaug (1914–2009) |
Martin Luther King war ein US-amerikanischer Baptistenpfarrer und Bürgerrechtler, der als Aktivist beim „Montgomery Bus Boycott“ (1955) bekannt und zum Anführer der US-Bürgerrechtsbewegung gegen die Rassentrennung wurde, 1963 seine berühmte „I have a dream“-Rede hielt und mit dem Friedensnobelpreis 1964 geehrt wurde.
1969 | Internationale Arbeitsorganisation (IAO) |
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1968 | René Cassin (1887–1976) |
1967 | 1967 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1966 | 1966 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1965 | Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) |
1964 | Martin Luther King (1929–1968) |
1963 | Internationales Komitee vom Roten Kreuz Liga der Rotkreuz-Gesellschaften |
1962 | Linus Pauling (1901–1994) |
1961 | Dag Hammarskjöld (1905–1961) |
1960 | Albert John Luthuli (1898–1967) |
Albert Schweitzer war ein evangelischer Theologe, Arzt, Philosoph, Musiker und Träger des Friedensnobelpreises 1952, der als Missionsarzt 1913 im afrikanischen Lambaréné (im heutigen Gabun) ein Urwaldkrankenhaus eröffnete und sich u. a. gegen Atomwaffen einsetzte.
1959 | Philip Noel-Baker (1889–1982) |
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1958 | Dominique Pire (1910–1969) |
1957 | Lester B. Pearson (1897–1972) |
1956 | 1956 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1955 | 1955 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1954 | United Nations High Commissioner for Refugees |
1953 | George C. Marshall (1880–1959) |
1952 | Albert Schweitzer (1875–1965) |
1951 | Léon Jouhaux (1879–1954) |
1950 | Ralph Bunche (1904–1971) |
Emily Greene Balch war eine US-amerikanische Ökonomin, Pazifistin und Sozialpolitikerin, die die „Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit“ mitgründete und für ihre pazifistische Arbeit den Friedensnobelpreis 1946 erhielt.
1949 | John Boyd Orr (1880–1971) |
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1948 | 1948 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1947 | The Friends Service Council (FSC) der Quäker American Friends Service Committee (AFSC) der Quäker |
1946 | Emily Greene Balch (1867–1961) John Raleigh Mott (1865–1955) |
1945 | Cordell Hull (1871–1955) |
1944 | Internationales Komitee vom Roten Kreuz |
1943 | 1943 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1942 | 1942 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1941 | 1941 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1940 | 1940 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
Carl von Ossietzky war ein deutscher Publizist, Journalist, Schriftsteller und Pazifist, der als Herausgeber der „Weltbühne“ die verbotene Aufrüstung der deutschen Reichswehr aufdeckte (1929), wegen Spionage verurteilt (1931), im KZ inhaftiert (1933) und mit dem Friedensnobelpreis 1935 (1936) ausgezeichnet wurde.
1939 | 1939 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
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1938 | Office international Nansen pour les réfugiés |
1937 | Robert Cecil (1864–1958) |
1936 | Carlos Saavedra Lamas (1878–1959) |
1935 | Carl von Ossietzky (1889–1938) |
1934 | Arthur Henderson (1863–1935) |
1933 | Norman Angell (1874–1967) |
1932 | 1932 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1931 | Jane Addams (1860–1935) Nicholas Murray Butler (1862–1947) |
1930 | Nathan Söderblom (1866–1931) |
Gustav Stresemann war ein bedeutender deutscher Politiker der Weimarer Republik, der 1918 die Deutsche Volkspartei (DVP) gründete, kurzzeitig Reichskanzler sowie Außenminister (1923) war und für sein Mitwirken an den Verträgen von Locarno mit dem Franzosen Aristide Briand den Friedensnobelpreis 1926 erhielt.
1929 | Frank Billings Kellogg (1856–1937) |
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1928 | 1928 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1927 | Ferdinand Buisson (1841–1932) Ludwig Quidde (1858–1941) |
1926 | Aristide Briand (1862–1932) Gustav Stresemann (1878–1929) |
1925 | Austen Chamberlain (1863–1937) Charles G. Dawes (1865–1951) |
1924 | 1924 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1923 | 1923 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1922 | Fridtjof Nansen (1861–1930) |
1921 | Hjalmar Branting (1860–1925) Christian Lous Lange (1869–1938) |
1920 | Léon Victor Bourgeois (1851–1925) |
Woodrow Wilson war ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei und der 28. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1913–1921), der für seine Bemühungen um den Völkerbund mit dem Friedensnobelpreis 1919 ausgezeichnet wurde und in seiner Amtszeit den „National Park Service“ (1916) gründete.
1919 | Woodrow Wilson (1856–1924) |
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1918 | 1918 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1917 | Internationales Komitee vom Roten Kreuz |
1916 | 1916 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1915 | 1915 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1914 | 1914 wurde kein Friedensnobelpreis verliehen. |
1913 | Henri La Fontaine (1854–1943) |
1912 | Elihu Root (1845–1937) |
1911 | Tobias Asser (1838–1913) Alfred Hermann Fried (1864–1921) |
1910 | Bureau International Permanent de la Paix |
Bertha von Suttner war eine österreichische Pazifistin und Schriftstellerin (u. a. „Die Waffen nieder!“ 1889), die Ehrenvorsitzende des Internationalen Friedensbüros war und mit dem Friedensnobelpreis 1905 ausgezeichnet wurde.
1909 | Auguste Beernaert (1829–1912) |
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1908 | Klas Pontus Arnoldson (1844–1916) Fredrik Bajer (1837–1922) |
1907 | Ernesto Teodoro Moneta (1833–1918) Louis Renault (1843–1918) |
1906 | Theodore Roosevelt (1858–1919) |
1905 | Bertha von Suttner (1843–1914) |
1904 | Institut de Droit international |
1903 | William Randal Cremer (1828–1908) |
1902 | Élie Ducommun (1833–1906) Charles Albert Gobat (1843–1914) |
1901 | Henry Dunant (1828–1910) Frédéric Passy (1822–1912) |