Die Träger des Preises der Schwedischen Reichsbank in Wirtschaftswissenschaft zur Erinnerung an Alfred Nobel sind kluge Köpfe auf Gebieten wie der Mikro- und Makroökonomie, Finanzwirtschaft oder Spieltheorie. Sie untersuchten das Wirtschaftswachstum, durchleuchteten Wirtschaftsgeschichte und kamen Fragen der Wirtschaftspyschologie auf die Spur.
Der Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel bzw. der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, allgemein auch als „Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften“ oder kurz „Wirtschaftsnobelpreis“ bezeichnet, ist die seit 1969 jährlich verliehene bedeutendste Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften.
Die Auszeichnung zählt nicht zu den fünf testamentarisch von Alfred Nobel gestifteten Nobelpreisen, sondern wurde anlässlich ihres 300-jährigen Jubiläums von der Schwedischen Reichsbank im Jahr 1968 gestiftet.
Diese Liste ist eine vollständige Zusammenstellung aller mit dem Preis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichneten Ökonomen seit 1969.
2021 | Joshua Angrist Guido W. Imbens »für ihre methodologischen Beiträge zur Analyse kausaler Beziehungen« |
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David Card »für seine empirischen Beiträge zur Arbeitsökonomie« | |
2020 | Paul Milgrom Robert B. Wilson »für Verbesserungen der Auktionstheorie und die Erfindung neuer Auktionsformate« |
Jean Tirole ist ein französischer Wirtschaftswissenschaftler, der „für seine Analyse der Macht und der Regulierung der Märkte“ mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2014 ausgezeichnet wurde.
Christopher Pissarides ist ein zypriotisch-britischer Wirtschaftswissenschaftler und zusammen mit Peter A. Diamond und Dale Mortensen Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften 2010 „für ihre Analyse von Märkten mit Friktion“.
2019 | Abhijit Banerjee Esther Duflo Michael Kremer »für ihren experimentellen Ansatz zur Bekämpfung der weltweiten Armut« |
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2018 | William D. Nordhaus »für die Integration des Klimawandels in langfristige makroökonomische Analysen« |
Paul Romer »für die Integration technischer Innovationen in langfristige makroökonomische Analysen« | |
2017 | Richard H. Thaler »für seine Beiträge zur Verhaltensökonomik« |
2016 | Oliver Hart Bengt Holmström »für ihre Beiträge zur Vertragstheorie« |
2015 | Angus Deaton (1945) »für seine Analyse von Konsum, Armut und Sozialstaat« |
2014 | Jean Tirole (1953) »für seine Analyse der Macht und der Regulierung der Märkte« |
2013 | Eugene Fama (1939) Lars Peter Hansen (1952) Robert J. Shiller (1946) »für die empirische Analyse von Kapitalmarktpreisen« |
2012 | Alvin E. Roth (1951) Lloyd S. Shapley (1923–2016) »für die Theorie stabiler Verteilungen und die Praxis des Marktdesign« |
2011 | Thomas J. Sargent (1943) Christopher A. Sims (1942) »für ihre empirische Untersuchung von Ursache und Wirkung in der Makroökonomie« |
2010 | Christopher Pissarides (1948) Peter A. Diamond (1940) Dale Mortensen (1939–2014) »für ihre Analyse von Märkten mit Friktion« |
Paul Krugman ist ein US-amerikanischer Ökonom, der auf dem Gebiet der Außenwirtschaftstheorie forscht, für seine Analysen der Muster internationalen Handels und Räume wirtschaftlicher Aktivität mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2008 ausgezeichnet wurde und Kolumnen für die „New York Times“ verfasst.
Daniel Kahneman war ein israelisch-US-amerikanischer Psychologe und Pionier der Verhaltensökonomie, der „für das Einführen von Einsichten der psychologischen Forschung in die Wirtschaftswissenschaft, besonders bezüglich Beurteilungen und Entscheidungen bei Unsicherheit“ den Wirtschafts-Nobelpreis 2002 erhielt.
2009 | Elinor Ostrom (1933–2012) »für ihre Analyse ökonomischen Handelns im Bereich Gemeinschaftsgüter« |
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Oliver E. Williamson (1932–2020) »für seine Analyse ökonomischen Handelns im firmeninternen Bereich« | |
2008 | Paul Krugman (1953) »für die Analysen der Handelsmuster und Räume wirtschaftlicher Aktivität« |
2007 | Leonid Hurwicz (1917–2008) Eric S. Maskin Roger B. Myerson »für die Entwicklung der Grundlagen des Mechanism Design« |
2006 | Edmund S. Phelps »für seine Analyse intertemporaler Zielkonflikte in makroökonomischer Politik« |
2005 | Robert Aumann Thomas Schelling (1921–2016) »für ihre grundlegenden Beiträge zur Spieltheorie und zum besseren Verständnis von Konflikt und Kooperation« |
2004 | Finn E. Kydland Edward C. Prescott »für ihre Beiträge zur dynamischen Makroökonomik: Die Zeitkonsistenz von Wirtschaftspolitik und die treibende Kraft von Konjunkturzyklen« |
2003 | Clive W. J. Granger »für Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit gemeinsam veränderlichen Trends (Kointegration)« |
Robert F. Engle »für Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit zeitlich variabler Volatilität (ARCH-Modell)« | |
2002 | Daniel Kahneman (1934–2024) »für das Einführen von Einsichten der psychologischen Forschung in die Wirtschaftswissenschaft, besonders bezüglich Beurteilungen und Entscheidungen bei Unsicherheit« |
Vernon L. Smith »für den Einsatz von Laborexperimenten als Werkzeug in der empirischen ökonomischen Analyse, insbesondere in Studien unterschiedlicher Marktmechanismen« | |
2001 | George A. Akerlof Michael Spence Joseph E. Stiglitz »für ihre Analyse von Märkten mit asymmetrischer Information« |
2000 | Daniel McFadden »für die Entwicklung von Theorien und Methoden zur Analyse diskreter Wahlentscheidungen« |
James Heckman »für die Entwicklung von Theorien und Methoden zur Analyse selektiver Stichproben« |
John Forbes Nash war ein US-amerikanischer Mathematiker, dessen Lebengseschichte in „A Beautiful Mind“ (2001) verfilmt wurde und der zusammen mit Reinhard Selten und John Harsanyi Träger des Nobelpreises für Wirtschaft 1994 „für ihre grundlegende Analyse des Gleichgewichts in nicht-kooperativer Spieltheorie“ war.
Amartya Sen ist ein indischer Ökonom und Philosoph, der für seine Arbeiten zur Wohlfahrts- und Entwicklungsökonomie bekannt ist, u. a. zur Entstehung und Vermeidung von Hungersnöten forschte und mit dem Nobelpreises für Wirtschaft 1998 sowie dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 geehrt wurde.
1999 | Robert Mundell »für seine Analyse der Geld- und Fiskalpolitik in verschiedenen Wechselkurssystemen und für seine Analyse optimaler Währungsgebiete« |
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1998 | Amartya Sen (1933) »für seine grundlegenden theoretischen Beiträge zur Wohlfahrtsökonomie, u. a. in Entwicklungsländern« |
1997 | Robert Carhart Merton Myron S. Scholes »für ihre Ausarbeitung einer mathematischen Formel zur Bestimmung von Optionswerten an der Börse« |
1996 | James Mirrlees William Vickrey »für ihre grundlegenden Beiträge zur ökonomischen Theorie von Anreizen bei unterschiedlichen Graden von Information der Marktteilnehmer« |
1995 | Robert E. Lucas »für seine Formulierung der Theorie rationaler Erwartungen über das Verhalten der verschiedenen Teilnehmer am wirtschaftlichen Geschehen« |
1994 | John Forbes Nash (1928–2015) Reinhard Selten (1930–2016) John Harsanyi »für ihre grundlegende Analyse des Gleichgewichts in nicht-kooperativer Spieltheorie« |
1993 | Robert Fogel Douglass North »für ihre Erneuerung der wirtschaftsgeschichtlichen Forschung durch Anwendung ökonomischer Theorie und quantitativer Methoden, um wirtschaftlichen und institutionellen Wandel zu erklären« |
1992 | Gary Becker (1930–2014) »für seine Ausdehnung der mikroökonomischen Theorie auf einen weiten Bereich menschlichen Verhaltens und menschlicher Zusammenarbeit« |
1991 | Ronald Coase (1910–2013) »für seine Entdeckung und Klärung der Bedeutung der sogenannten Transaktionskosten und der Verfügungsrechte für die institutionelle Struktur und das Funktionieren der Wirtschaft« |
1990 | Harry Markowitz »für seine Entwicklung der Theorie der Portfolio-Auswahl« |
William Sharpe »für seine grundlegenden Beiträge zur wissenschaftlichen Theorie der Preisbildung für Finanzfragen« | |
Merton Miller »für seine grundlegenden wissenschaftlichen Beiträge zur Theorie der Unternehmensfinanzen« |
James M. Buchanan war ein US-amerikanischer Ökonom und Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften 1986 „für die Entwicklung der kontrakttheoretischen und konstitutionellen Grundlagen der ökonomischen und politischen Beschlussfassung“.
Maurice Allais war ein französischer Ingenieur, Wirtschaftswissenschaftler und Träger des Nobelpreises für Wirtschaft 1988 „für seine bahnbrechenden Beiträge zur Theorie der Märkte und der effizienten Nutzung von Ressourcen“.
1989 | Trygve Magnus Haavelmo »für seine Formulierung der wahrscheinlichkeitstheoretischen Grundlagen der Ökonometrie« |
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1988 | Maurice Allais (1911–2010) »für seine bahnbrechenden Beiträge zur Theorie der Märkte und der effizienten Nutzung von Ressourcen« |
1987 | Robert M. Solow »für seine Arbeiten über wirtschaftliche Wachstumstheorien« |
1986 | James M. Buchanan (1919–2013) »für die Entwicklung der kontrakttheoretischen und konstitutionellen Grundlagen der ökonomischen und politischen Beschlussfassung« |
1985 | Franco Modigliani »für seine bahnbrechende Analyse über das Sparverhalten der Finanzmärkte« |
1984 | Richard Stone »für seine bahnbrechenden Leistungen bei der Entwicklung von volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungssystemen, wodurch er die Grundlage empirischer Wirtschaftsanalyse radikal verbessert hat« |
1983 | Gérard Debreu »für die Einführung neuer analytischer Methoden in die volkswirtschaftliche Theorie und für eine rigorose Neuformulierung der Theorie des allgemeinen Gleichgewichts der Märkte« |
1982 | George Stigler »für seine bahnbrechenden Studien der Funktionsweise und der Strukturen von Märkten sowie der Ursachen und Wirkungen von Regelungen der öffentlichen Hand« |
1981 | James Tobin »für seine Analyse der Finanzmärkte und deren Auswirkungen auf Ausgabenbeschlüsse und damit auf Beschäftigung, Produktion und Preisentwicklung« |
1980 | Lawrence Klein »für die Konstruktion ökonomischer Konjunkturmodelle und deren Verwendung bei Analysen der Wirtschaftspolitik« |
Milton Friedman war ein einflussreicher marktliberaler US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler des 20. Jahrhunderts, der „für seinen Beitrag zur Verbrauchsanalyse, zur Geldgeschichte und Geldtheorie sowie seine Klarlegung der Komplexität der Stabilisierungspolitik“ den Nobelpreis für Wirtschaft 1976 erhielt.
Friedrich August von Hayek war ein österreichischer Ökonom, bedeutender Verfechter eines freien Marktes, Kritiker der sozialistischen Planwirtschaft und ein Träger des Nobelpreises für Wirtschaft 1974 „für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie (…)“.
1979 | William Arthur Lewis (1915–1991) Theodore W. Schultz (1902–1998) »für ihre bahnbrechenden Arbeiten in der Erforschung der wirtschaftlichen Entwicklung, unter besonderer Berücksichtigung der Probleme der Entwicklungsländer« |
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1978 | Herbert A. Simon »für seine bahnbrechende Erforschung der Entscheidungsprozesse in Wirtschaftsorganisationen« |
1977 | Bertil Ohlin James Edward Meade »für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Theorie des internationalen Handels und der internationalen Kapitalbewegung« |
1976 | Milton Friedman (1912–2006) »für seinen Beitrag zur Verbrauchsanalyse, zur Geldgeschichte und -theorie sowie seine Klarlegung der Komplexität der Stabilisierungspolitik« |
1975 | Leonid W. Kantorowitsch Tjalling Koopmans »für ihren Beitrag zur Theorie der optimalen Ressourcen-Verwendung« |
1974 | Gunnar Myrdal (1898–1987) Friedrich August von Hayek (1899–1992) »für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie und ihre tiefgründigen Analysen der wechselseitigen Abhängigkeit von wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen Verhältnissen« |
1973 | Wassily Leontief »für die Ausarbeitung der Input-Output-Methode sowie für ihre Anwendung bei wichtigen wirtschaftlichen Problemen« |
1972 | John R. Hicks Kenneth Arrow »für ihre bahnbrechenden Arbeiten zur allgemeinen Theorie des ökonomischen Gleichgewichts und zur Wohlfahrtstheorie« |
1971 | Simon Smith Kuznets (1901–1985) »für seine erfahrungsmäßig gefundenen Erklärungen von wirtschaftlichem Wachstum, welche zu neuen und vertieften Einsichten in die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen und Entwicklungsprozesse führten« |
1970 | Paul A. Samuelson »für die wissenschaftliche Arbeit, durch welche er die statische und dynamische wirtschaftliche Theorie entwickelte und aktiv zur Hebung des Niveaus der Analyse in den Wirtschaftswissenschaften beitrug« |
1969 | Ragnar A. K. Frisch Jan Tinbergen »für Entwicklung und Anwendung dynamischer Modelle zur Analyse von Wirtschaftsprozessen« |
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