Die Chronik des 14. Jahrhunderts nach Christi Geburt mit den berühmten und wichtigen Persönlichkeiten, den großen Köpfen des 14. Jahrhunderts, die in den hundert Jahren zwischen 1300 und 1399 zur Welt kamen und in der Zeit vor 700 Jahren lebten und wirkten, wie etwa Karl IV. und Zheng He. Zu den berühmten Frauen, die im 14. Jahrhundert geboren wurden, zählen u. a. Katharina von Siena und Christine de Pizan. Das 14. Jahrhundert begann kalendarisch am 1. Januar 1301 und endete am 31. Dezember 1400.
Das 14. Jahrhundert zählt zur Epoche des Spätmittelalters. Der Handel in Nord- und Mitteleuropa wird durch die Hanse beherrscht. Architektur und Kunst sind in der Hochphase der Gotik. Die Kriegstechnik wird durch die Entwicklung von Kanonen und Feuerwaffen geprägt.
1309 verlegt Papst Clemens V. den Papstsitz nach Avignon und begründet das bis 1377 anhaltende avignonesische Exil des Papsttums. Zwischen England und Frankreich kommt es in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu langandauernden Spannungen: Die englischen Könige erheben Ansprüche auf den französischen Thron und versuchen, diese im Hundertjährigen Krieg 1337–1453 mit Waffengewalt durchzusetzen.
Mitte des 14. Jahrhunderts wütet in Europa mit dem Magdalenen-Hochwasser von 1342 zunächst die bis heute verheerendste Flutkatastrophe in zwei Jahrtausenden, dann 1347–1353 die Pest. Der „Schwarze Tod“ rafft rund ein Drittel der europäischen Bevölkerung dahin. Ernteausfälle und Hungersnöte verschärfen das Leid.
Im Heiligen Römischen Reich regieren Luxemburger und Wittelsbacher. 1356 wird von Karl IV. mit der Goldenen Bulle die Wahl des Königs durch die Kurfürsten geregelt. Sie wird bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts Bestand haben.
Birgitta von Schweden war eine heiliggesprochene (1391) schwedische Mystikerin und Gründerin des Erlöserordens (1346), die als eine Schutzpatronin Europas verehrt wird. Sie wurde 1303 in Finsta in Schweden geboren und starb im Alter von 70 Jahren am 23. Juli 1373 in Rom.
Ibn Battuta war ein berühmter muslimischer Weltreisender des 14. Jahrhunderts, der auf seinen drei rund 120.000 Kilometern umfassenden Forschungsreisen (1325–1354) zahlreiche Länder Nord- und Ost-Afrikas, Arabiens sowie Asiens besuchte und seine Reiseerlebnisse im Buch „Rihla“ („Reise“) niederschrieb. Er wurde am 25. Februar 1304 in Tanger in Marokko geboren und starb im Alter von 63 Jahren 1368.
Eduard III. war ein König von England (1327–1377) und ein bedeutender sowie militärisch erfolgreicher Herrscher des Mittelalters, der in seiner fünfzigjährigen Regierungszeit u. a. die Bedeutung des englischen Parlaments stärkte und mit seinem Anspruch auf die französische Krone den Hundertjährigen Krieg auslöste. Er wurde am 13. November 1312 auf Schloss Windsor, Windsor, Berkshire in England geboren und starb im Alter von 64 Jahren am 21. Juni 1377 in Richmond (im Sheen Palace).
Giovanni Boccaccio war ein bedeutender italienischer Schriftsteller und Dichter des Humanismus, Richter und Diplomat, dessen 100 Novellen umfassende Sammlung „Decamerone“ („Das Dekameron“, 1349–1353) als frühes Meisterwerk der italienischen bzw. abendländischen Prosa gilt. Er wurde 1313 in Florenz im Heiligen Römischen Reich (heute Italien) geboren und starb im Alter von 62 Jahren am 21. Dezember 1375 in Certaldo bei Florenz in Florenz (heute Italien).
Karl IV. war einer der einflussreichsten Herrscher des Spätmittelalters aus dem Geschlecht der Luxemburger, u. a. römisch-deutscher König und Kaiser (1346/1355), der die „Goldene Bulle“ (1356) über die Königswahl erließ und Prag als Kaisersitz aufblühen ließ (u. a. erste Universität Mitteleuropas 1348). Er wurde am 14. Mai 1316 in Prag in Böhmen (heute Tschechien) geboren und starb im Alter von 62 Jahren am 29. November 1378 in Prag im Heiligen Römischen Reich (heute Tschechien).
Fa Ngum war ein laotischer Herrscher, der 1354 das bis Anfang des 18. Jahrhunderts existierende südostasiatische Königreich Lan Xang („Land der Millionen Elefanten“) gründete und mit diesem die Wurzeln des heutigen Laos legte. Er wurde 1316 in Müang Sua (heute Luang Prabang) in Laos geboren und starb im Alter von 77 Jahren 1393 in Nan in Thailand.
Hongwu war ein chinesischer Rebellenführer und einer der bedeutendsten chinesischen Kaiser (1368–1398), der die Mongolen vertrieb und die von diesen geführte Yuang-Dynastie (1279–1368) mit der von ihm begründeten Ming-Dynastie (1368–1644) ablöste. Er wurde am 21. September 1328 in Zhongli (heute Fengyang, Anhui) in China geboren und starb im Alter von 69 Jahren am 24. Juni 1398 in Nanjing, Jiangsu.
Geoffrey Chaucer war ein englischer Schriftsteller und Dichter (u. a. „Canterbury Tales“ 1387), der als Englands erster Hofdichter unter König Edward III. gilt und durch seine Dichtung in englischer Sprache diese mit zur Literatursprache erhob. Er wurde 1343 in London geboren und starb im Alter von 57 Jahren am 25. Oktober 1400 ebenda.
Katharina von Siena war eine heiliggesprochene (1461) und zur Kirchenlehrerin (1970) erhobene italienische Philosophin und Theologin, die Papst Gregor XI. zur Rückkehr von Avignon nach Rom bewegte, Urban VI. beriet und als eine Schutzpatronin Italiens und Europas verehrt wird. Sie wurde am 25. März 1347 in Siena im Heiligen Römischen Reich (heute Italien) geboren und starb mit nur 33 Jahren am 29. April 1380 in Rom.
Christine de Pizan war eine französische Schriftstellerin (u. a. „Buch von der Stadt der Frauen“ 1405), die als erste Berufsschriftstellerin Frankreichs und frühe feministische Kämpferin für die Emanzipation der Frau gilt. Sie wurde 1364 in Venedig in Venedig (heute Italien) geboren und starb im Alter von 66 Jahren 1430 in Poissy in Frankreich.
Martin V. war ein römisch-katholischer Papst (1417–1431), der beim Konzil von Konstanz (1414–1418) bei der einzigen Papstwahl auf deutschem Boden gewählt wurde und mit seiner Krönung die seit 1378 andauernde Kirchenspaltung (Abendländisches Schisma) beendete. Er wurde 1368 in Genazzano in Italien geboren und starb im Alter von 63 Jahren am 20. Februar 1431 in Rom.
Sigismund war ein römisch-deutscher König (1411–1437) und Kaiser (1433–1437) aus dem Haus Luxemburg, dessen Reich den Großteil Europas umfasste und dem beim Konzil von Konstanz (1414–1418) eine entscheidende Rolle bei der Überwindung der Kirchenspaltung (Abendländisches Schisma) zufiel. Er wurde am 15. Februar 1368 in Nürnberg im Heiligen Römischen Reich (heute Deutschland) geboren und starb im Alter von 69 Jahren am 9. Dezember 1437 in Znaim (heute Znojmo) in Mähren (heute Tschechien).
Jan Hus war ein böhmischer Theologe und beim Konzil von Konstanz (1414–1418) als Ketzer verurteilter Reformator, der sich mit seinen geplanten Kirchenreformen gegen das Papsttum stellte. Er wurde 1369 in Husinec in Böhmen (heute Tschechien) geboren und starb im Alter von 46 Jahren am 6. Juli 1415 in Konstanz im Heiligen Römischen Reich (heute Deutschland).
Zheng He war ein chinesischer Seefahrer, der als Admiral über 60 Schiffe und an die 30.000 Mann Besatzung befehligte, sieben Expeditionen leitete (1405–1433) und dabei u. a. neben dem Kap der Guten Hoffnung und Australien vermutlich bereits vor Kolumbus Amerika erreichte. Er wurde 1371 in Kunyang, Yunnan in China geboren und starb im Alter von 62 Jahren 1433.
Filippo Brunelleschi war einer der bedeutendsten Architekten und Bildhauer der Frührenaissance, der wegweisend für die Raumperspektive in der Kunst war, als Begründer der linearen Zentralperspektive gilt und u. a. die Kuppel des Doms Santa Maria del Fiore von Florenz konstruierte. Er wurde 1377 in Florenz im Heiligen Römischen Reich (heute Italien) geboren und starb im Alter von 69 Jahren am 15. April 1446 in Florenz in Florenz (heute Italien).
Cosimo de’ Medici war der de facto Begründer der einflussreichen Dynastie der Medici im Florenz der Renaissance. Er wurde am 27. September 1389 in Florenz in Florenz (heute Italien) geboren und starb im Alter von 74 Jahren am 1. August 1464 ebenda.
Jan van Eyck war ein flämischer Maler des Spätmittelalters und auch als „König unter den Malern“ bezeichneter berühmter altniederländischer Meister, dessen nahezu fotorealistischen Werke wie der „Genter Altar“ (1432) und das Gemälde „Arnolfini-Hochzeit“ (1434) als Meisterwerke der Kunstgeschichte gelten. Er wurde 1390 in Maaseik in Belgien geboren und starb im Alter von 51 Jahren am 9. Juli 1441 in Brügge im Heiligen Römischen Reich (heute Belgien).
Heinrich der Seefahrer war ein portugiesischer Prinz und Sohn von Johann I., der als Förderer der Seefahrt Portugals Weg zur Entdeckernation ebnete und sich seinen Beinamen durch die Beauftragung zahlreicher Entdeckungsfahrten entlang Afrikas Westküste zur Erschließung eines Seewegs nach Indien verdiente. Er wurde am 4. März 1394 in Porto in Portugal geboren und starb im Alter von 66 Jahren am 13. November 1460 in Sagres, Faro im Königreich Algarve (heute Portugal).
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