Die Chronik des 4. Jahrhunderts nach Christi Geburt mit den berühmten und wichtigen Persönlichkeiten, den großen Köpfen des 4. Jahrhunderts, die in den hundert Jahren zwischen 300 und 399 zur Welt kamen und in der Zeit vor 1700 Jahren lebten und wirkten. Zu ihnen zählen etwa Martin von Tours und Theodosius I. der Große. Das 4. Jahrhundert begann kalendarisch am 1. Januar 301 und endete am 31. Dezember 400 n. Chr.
Das 4. Jahrhundert zählt in Europa zur Spätantike, die im ausklingenden 3. Jahrhundert mit der Amtszeit des römischen Kaisers Diokletian 284–305 eingeläutet wird. Mit ihm findet die Christenverfolgung ihren Höhepunkt und schließlich ein Ende. Nachfolger Konstantin I. der Große garantiert mit der Mailänder Vereinbarung 313 Religionsfreiheit und leitet mit seinem Toleranzedikt die „konstantinische Wende“ ein. Das Christentum tritt seinen Siegeszug an und verdrängt heidnische Kulte.
In den 320er-Jahren lässt Konstantin auf dem Petrusgrab in Rom eine Basilika errichten, den Vorläufer des Petersdoms. 330 verlegt er seine Residenz von Rom nach Osten in das nun nach ihm „Konstantinopel“ benannte Byzantion, die neue Hauptstadt des Römischen Reiches. Um 800 wird eine Urkunde gefälscht werden, die eine „Konstantinische Schenkung“ bezeugen soll – die Übergabe auch der weltlichen Macht in Rom an Papst Silvester I. und seine Nachfolger.
Im Jahr 320 wird auf dem Gebiet des heutigen Nordindiens das bis ins Jahr 550 bestehende Gupta-Reich gegründet. Es beginnt das „Goldene Zeitalter“ in der Geschichte Indiens.
Um 350 fallen die Hunnen zunächst in Indien und Persien ein, im Jahr 375 mit der Überschreitung des Flusses Don auch erstmals in Osteuropa. Mit ihrer überlegenen Kampftechnik verbreiten sie Angst und Schrecken. Sie lösen die bis ins 6. Jahrhundert andauernde europaweite Völkerwanderung u. a. der Goten aus. In der Schlacht von Adrianopel 378 fügen die Westgoten, auf der Suche nach neuem Siedlungsraum, dem Römischen Reich unter Kaiser Valens in einem Aufstand eine ihrer empfindlichsten Niederlagen zu.
Unter Kaiser Theodosius I. wird im Römischen Reich das Christentum in den Jahren 380/390 faktisch zur Staatsreligion erhoben. Nach seinem Tod wird das Imperium Romanum 395 zwischen seinen Söhnen Arcadius und Honorius, diesmal endgültig, in ein Oströmisches (Byzantinisches) und ein Weströmisches Reich geteilt. Die mehrere Jahrhunderte andauernde Transformation vom Altertum zum Mittelalter hat begonnen.
Martin von Tours war der mit Legenden umwobene dritte Bischof von Tours (371–397), ehemaliger römischer Offizier und Mittler zwischen Römern und Franken, der für sein durch seinen Weggefährten Sulpicius Severus beschriebenes vorbildliches Leben u. a. als Patron Frankreichs und Heiliger verehrt wird. Er wurde 316 in Savaria (heute Szombathely) im Römischen Reich (heute Ungarn) geboren und starb im Alter von 81 Jahren am 8. November 397 in Candes (heute Candes-Saint-Martin) in Weströmisches Reich (heute Frankreich).
Julian Apostata war der letzte römische Kaiser (360–363) der konstantinischen Dynastie, der erfolgreich Gallien gegen die Germanen verteidigte, vergeblich versuchte das unter Konstantin privilegierte Christentum zurückzudrängen und seinen großen Persienfeldzug gegen das Sassanidenreich (363) fatal in den Sand setzte. Er wurde 331 in Konstantinopel (heute Istanbul) im Römischen Reich (heute Türkei) geboren und starb mit nur 32 Jahren am 26. Juni 363 in Maranga (heute Samarra) in Mesopotamien (heute Irak).
Ambrosius von Mailand war ein römischer Politiker und Bischof von Mailand, der als bedeutendster Prediger des 4. Jahrhunderts gilt, als erster der vier großen Kirchenlehrer der lateinischen Kirche und als Kirchenvater verehrt wird und dessen Schriften für seine „honigsüße Sprache“ geschätzt wurden. Er wurde 339 in Trier im Römischen Reich (heute Deutschland) geboren und starb im Alter von 58 Jahren am 4. April 397 in Mailand im Römischen Reich (heute Italien).
Theodosius I. der Große war ein (ost-)römischer Kaiser (379–394), der das Christentum faktisch zur Staatsreligion erhob und das Imperium Romanum zum Ende seiner Amtszeit ein letztes Mal vereinigen konnte, bevor es unter seinen Söhnen Arcadius und Honorius 395 endgültig in ein Weströmisches und Oströmisches Reich geteilt wurde. Er wurde am 11. Januar 347 in Cauca im Römischen Reich (heute Spanien) geboren und starb im Alter von 48 Jahren am 17. Januar 395 in Mailand im Römischen Reich (heute Italien).
Augustinus von Hippo war ein bedeutender Philosoph und Redner, später christlicher Bischof und einer von vier lateinischen Kirchenlehrern der westlichen Kirche der Spätantike, der u. a. die erste Autobiografie der Weltliteratur („Bekenntnisse“ 397–401 ) verfasste und die Theologie der jungen christlichen Kirche mit prägte. Er wurde am 13. November 354 in Tagaste, Numidien (heute Souq Ahras) im Römischen Reich (heute Algerien) geboren und starb im Alter von 75 Jahren am 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien (heute Algerien).
Alarich I. war der erste historisch gesicherte Heerführer bzw. König der Westgoten, dem mit seinen Truppen am 24. August 410 die erste Plünderung der Stadt Rom seit dem Jahr 387 v. Chr. gelang und der einen Teil des Jerusalemer Tempelschatzes raubte. Er wurde 370 auf Peuce (Donauinsel) in Dobrudscha (heute Rumänien) geboren und starb im Alter von 40 Jahren 410 in Cosenza, Kalabrien in Weströmisches Reich (heute Italien).
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