Die Chronik des 8. Jahrhunderts nach Christi Geburt mit den berühmten und wichtigen Persönlichkeiten, den großen Köpfen des 8. Jahrhunderts, die in den hundert Jahren zwischen 700 und 799 zur Welt kamen und in der Zeit vor 1300 Jahren lebten und wirkten. Zu ihnen zählen etwa Karl der Große und Ludwig I. der Fromme. Das 8. Jahrhundert begann kalendarisch am 1. Januar 701 und endete am 31. Dezember 800 n. Chr.
Das 8. Jahrhundert zählt zum europäischen Frühmittelalter. Im Jahr 711 besiegelt die Schlacht am Río Guadalete den Untergang des Westgotenreiches, das der muslimischen Invasion unter dem Feldherrn Tariq ibn Ziyad auf der iberischen Halbinsel zum Opfer fällt. Die in Westeuropa eingefallenen Araber werden erst durch den fränkischen Hausmeier Karl Martell 732 bei Poitiers gestoppt, worauf er als Retter des Abendlandes gefeiert wird und seine Macht festigen kann. Mitte des 8. Jahrhunderts beginnt im Orient das goldene Zeitalter des Islam, der bis ins 13. Jahrhundert in Kunst, Kultur und Wissenschaft eine Blüte erlebt. Auf der iberischen Halbinsel gründen die Umayyaden 756 das bis 1031 bestehende arabische Emirat von Córdoba (ab 929 Kalifat).
Auch Byzanz muss sich nach außen gegen die Araber verteidigen und hat zudem mit dem Bulgarischen Reich einen an Bedeutung gewinnenden Nachbarn. Im Reich eskaliert derweil der ein Jahrhundert andauernde Bilderstreit. China erreicht mit der Tang-Dynastie den Höhepunkt der Kaiserzeit. Die Hauptstadt Chang'an nahe des heutigen Xi'an ist mit rund einer Million Einwohner eine der größten Städte ihrer Zeit. In Mittelamerika erreicht die Kultur der Maya ihre klassische Hochzeit.
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts formt Karl der Große, Enkel von Karl Martell und Sohn von Pippin dem Jüngeren, das Fränkische Reich zur vorherrschenden Macht in Mittel- und Westeuropa. Der Karolinger unterwirft 774 die Langobarden und ist in den Sachsenkriegen 772–804 gegen die Sachsen siegreich, die sich unter ihrem Anführer Widukind vergeblich zu widersetzen versuchen. Am Ende des Jahrhunderts erlebt das Frankenreich eine kulturelle Blütezeit.
In Nordeuropa kommt es zu ersten Raubzügen der Wikinger. Am 8. Juni 793 überfallen sie an der Küste Englands das Kloster Lindisfarne. Der Beginn der Wikingerzeit.
Karl Martell war ein fränkischer Hausmeier der Arnulfinger und als faktischer Herrscher des Frankenreiches (1718–1741) einer der Gründerväter des späteren Reichs Karl des Großen, der dessen Einheit festigte und in der Schlacht bei Poitiers 732 die Araber besiegte. Er wurde 688 in Héristal (heute Herstal) im Frankenreich (heute Belgien) geboren und starb im Alter von 53 Jahren am 22. Oktober 741 in Quierzy (Königspfalz) im Frankenreich (heute Frankreich).
Pippin der Jüngere war ein fränkischer Hausmeier und König der Franken (751–768), der als erster König aus dem Geschlecht der Karolinger mit päpstlichem Beistand die Merowinger vom Thron stieß, die karolingische Herrscherdynastie begründete und damit die Voraussetzungen für den Aufstieg seines Sohnes Karl den Großen schuf. Er wurde 714 im Frankenreich (heute Frankreich) geboren und starb im Alter von 54 Jahren am 24. September 768 in Saint-Denis.
Alkuin war ein einflussreicher angelsächsischer Gelehrter, der als wichtigster Lehrer und Berater Karls des Großen die Reformen der „Karolingischen Renaissance“ initiierte bzw. entscheidend mitgestaltete und mit der karolingischen Minuskel einen Vorläufer der heutigen Kleinbuchstaben verbreitete. Er wurde 735 in York in Northumbria (heute England) geboren und starb im Alter von 69 Jahren am 19. Mai 804 in Tours in Fränkisches Reich (heute Frankreich).
Karl der Große war als König des Frankenreichs (768–814), das unter ihm seine größte Ausdehnung hatte, und Römischer Kaiser (800–814) einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters, der die Grundsteine der heutigen Staaten Frankreich und Deutschland legte und häufig als „Vater Europas“ betitelt wird. Er wurde am 2. April 747 geboren und starb im Alter von 66 Jahren am 28. Januar 814 in Aachen im Frankenreich (heute Deutschland).
Einhard war ein fränkischer Adliger und Geschichtsschreiber, der ab 794 ein wichtiger Berater und Biograf Kaiser Karls des Großen und in dieser Funktion Nachfolger des Angelsachsens Alkuin war. Er wurde 770 im Maingau im Frankenreich (heute Deutschland) geboren und starb im Alter von 70 Jahren am 14. März 840 im Kloster Seligenstadt.
Ludwig I. der Fromme war ein fränkischer König (ab 814, in Aquitanien ab 781) und Kaiser (ab 813), dem als Sohn Karls des Großen die Erhaltung eines geeinten Fränkischen Reichs nicht gelang und dessen Söhne das Reich 843 mit dem Vertrag von Verdun unter sich aufteilten. Er wurde 778 in Chasseneuil bei Poitiers im Frankenreich (heute Frankreich) geboren und starb im Alter von 62 Jahren am 20. Juni 840 in Ingelheim am Rhein im Frankenreich (heute Deutschland).
al-Chwarizmi war ein bedeutender persisch-muslimischer Gelehrter, Mathematiker und Astronom, der Grundlagen der Algebra entwickelte, die in Indien verwendete Null und das Stellenwertsystem in Arabien bekannt machte und von dessen Namen der Begriff „Algorithmus“ abgeleitet ist. Er wurde 780 in Choresmien in Zentralasien (heute Usbekistan) geboren und starb im Alter von 70 Jahren 850 in Bagdad im Irak.
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