Die Chronik des 9. Jahrhunderts nach Christi Geburt mit den berühmten und wichtigen Persönlichkeiten, den großen Köpfen des 9. Jahrhunderts, die in den hundert Jahren zwischen 800 und 899 zur Welt kamen und in der Zeit vor 1200 Jahren lebten und wirkten. Zu ihnen zählen etwa Alfred der Große und Ulrich von Augsburg. Das 9. Jahrhundert begann kalendarisch am 1. Januar 801 und endete am 31. Dezember 900 n. Chr.
Das 9. Jahrhundert zählt in Europa zum Frühmittelalter. Unter dem 800 zum Kaiser gekrönten Karolinger Karl dem Großen hat das Fränkische Reich Anfang des Jahrhunderts seine Hochzeit und maximale Ausbreitung in Europa erreicht. Sein Sohn Ludwig der Fromme teilt das Reich unter seinen drei Söhnen auf, wodurch es zu Machtkämpfen und der endgültigen Teilung des Fränkischen Reichs kommt, die mit den Verträgen von Verdun 843 und von Ribemont 880 besiegelt wird.
Ludwig der Deutsche wird erster König des neuen Ostfränkischen Reiches. Aus ihm geht in einem langen Prozess, an dem u. a. die frühen „deutschen“ Könige Konrad I. und Heinrich I. entscheidenden Anteil haben, das „deutsche“ Heilige Römische Reich hervor. Aus dem Westfränkischen Reich, zuerst regiert von Karl dem Kahlen, entsteht in den kommenden Jahrhunderten Frankreich.
In Europa entwickelt sich langsam eine feudale Gesellschaftsstruktur und das Rittertum. Vom Norden fallen die Wikinger u. a. in England ein, vom Osten greifen Ende des Jahrhunderts ungarische Reiterkrieger West- und Mitteleuropa an. In Mittelamerika wird das Ende des einst mächtigen Maya-Reiches und in China der Verfall der glanzvollen Tang-Dynastie eingeläutet, während in Südostasien das Reich der Khmer entsteht.
Ludwig II. der Deutsche war ein Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger und der erste König des neuen Ostfrankenreiches (840–876), das aus dem durch den Vertrag von Verdun (843) geteilten Fränkischen Reich hervorging und der Ursprung des späteren Heiligen Römischen Reiches (Deutscher Nation) war. Er wurde 806 geboren und starb im Alter von 70 Jahren am 28. August 876 in Frankfurt am Main im Ostfrankenreich (heute Deutschland).
Hunayn ibn Ishaq war ein bedeutender christlich-arabischer Arzt, Gelehrter und Übersetzer, der für Jahrhunderte gültige Standardwerke der Medizin schrieb („Einführung in die Medizin“, „Zehn Bücher über das Auge“), die Übersetzung griechischer Werke revolutionierte und das Arabische zur Wissenschaftssprache formte. Er wurde 808 in Al-Hira in Arabien (heute Irak) geboren und starb im Alter von 65 Jahren 873 in Bagdad.
Karl II. der Kahle war ein Herrscher der Karolinger, der nach der Teilung des Frankenreiches (843) nach dem Tod seines Vaters Ludwig dem Frommen erster König des neu entstandenen Westfrankenreiches (843–877, Ursprung Frankreichs) war. Er wurde am 13. Juni 823 in Frankfurt am Main im Frankenreich (heute Deutschland) geboren und starb im Alter von 54 Jahren am 6. Oktober 877 in Avrieux im Westfrankenreich (heute Frankreich).
Alfred der Große war ein bedeutender Herrscher Englands, König von Wessex (871–899) und der Angelsachsen, der sein Reich u. a. mit einer neu geschaffenen Kriegsflotte erfolgreich gegen die Wikinger verteidigte und unter der Vorherrschaft Wessex die Grundlagen für die Vereinigung der Angelsachsen legte. Er wurde 849 in Wantage, Berkshire (heute Oxfordshire) in England geboren und starb im Alter von 50 Jahren am 26. Oktober 899 in Winchester, Hampshire.
Heinrich I. war ein Herzog von Sachsen (912–936) und erster, vom Vorgänger Konrad I. designierter ostfränkischer König (919–936) aus der Dynastie der Liudolfinger (Ottonen), der seine Macht nach innen gegen Bayern und Schwaben behauptete, im Osten die Ungarn (933) besiegte und das Prinzip der Reichsteilung verwarf. Er wurde 876 geboren und starb im Alter von 60 Jahren am 2. Juli 936 in Memleben (Pfalz) im Ostfrankenreich (heute Deutschland).
Konrad I. war ein Herzog von Franken (906–918), der nach dem Aussterben der Karolinger von den Herzögen Sachsens, Bayerns und Schwabens als vermeintlich Schwächster unter ihnen zum ostfränkischen König (911–918) gewählt wurde und sich vergeblich gegen diese als König zu behaupten versuchte. Er wurde 881 geboren und starb mit nur 37 Jahren am 23. Dezember 918 in Weilburg im Ostfrankenreich (heute Deutschland).
Ulrich von Augsburg war ein deutscher Geistlicher und Bischof von Augsburg (923–973), der mit seinen Truppen entscheidend zum Sieg von Otto I. in der Schlacht auf dem Lechfeld (955) gegen die Ungarn beitrug und als erster Heiliger der katholischen Kirche in einem offiziellen Heiligsprechungsverfahren (993) bestätigt wurde. Er wurde 890 in Wittislingen im Ostfrankenreich (heute Deutschland) geboren und starb im Alter von 83 Jahren am 4. Juli 973 in Augsburg im Heiligen Römischen Reich (heute Deutschland).
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