Präsidenten der Vereinigten Staaten

Überblick

Präsidenten der Vereinigten Staaten auf einen Blick

Seit 1789 wurde das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten von 45 Männern bekleidet (Stand 2025), viele absolvierten mehr als eine Amtszeit. Franklin D. Roosevelt regierte mit vier Amtszeiten am längsten. Nur die Amtszeiten von Grover Cleveland (1885–1889, 1893–1897) und Donald Trump (2017–2021, seit 2025) folgten nicht direkt aufeinander. Eine Frau wurde bisher nicht zur Präsidentin gewählt – trotz über zwei Jahrhunderten demokratischer Wahlen.

Nach der Gründung prägten vor allem George Washington und Thomas Jefferson die junge Republik. George Washington (1789–1797) hatte die Kontinentalarmee im Unabhängigkeitskrieg zum Sieg geführt und wurde der erste Präsident der USA. Er legte entscheidende Grundsteine für das neue Staatswesen und trat freiwillig nach zwei Amtszeiten ab. Mit Thomas Jefferson (1801–1809), dritter Präsident und einflussreicher Freiheitsdenker, übernahm der Hauptautor der Unabhängigkeitserklärung das Amt. Er war Verfechter aufklärerischer Ideale und erweiterte mit dem Kauf von Louisiana das Territorium der USA.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Amtszeit von Abraham Lincoln (1861–1865) zum historischen Wendepunkt. Die drohende Abspaltung der Südstaaten von der Union führte zum Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs. Lincoln gelang es, die nationale Einheit zu wahren und die Abschaffung der Sklaverei einzuleiten. Seine Präsidentschaft am Vorabend der Hochindustrialisierung gilt als eine der bedeutendsten der US-Geschichte.

Theodore Roosevelt (1901–1909) war ein prägender Reformer Anfang des 20. Jahrhunderts, der als „Conservation President“ den Naturschutz und Nationalparks förderte. Woodrow Wilson (1913–1921) lenkte die USA durch den Ersten Weltkrieg und wurde für seine Initiativen zur Gründung des Völkerbundes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In den Krisenjahren 1933–1945 führte Franklin D. Roosevelt die USA über vier Amtszeiten hinweg. Mit den Wirtschafts- und Sozialreformen seines „New Deal“ überwanden die USA die Weltwirtschaftskrise, er definierte die Rolle des Bundesstaats grundlegend neu und legte das Fundament für die US-Vormachtstellung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges rückte John F. Kennedy (1961–1963) durch seine charismatische Ausstrahlung, die Bewältigung der Kuba-Krise und die visionäre Ankündigung der Mondlandung ins Rampenlicht – bis zu seinem frühen Tod. Das Attentat auf ihn 1963 war das bislang letzte von vier tödlichen Anschlägen auf US-Präsidenten. Sein Nach-Nachfolger Richard Nixon (1969–1974) trat im Zuge der Watergate-Affäre als erster Amtsinhaber zurück. In den späten 1970ern bemühte sich Jimmy Carter (1977–1981) durch diplomatische Initiativen wie dem Camp-David-Vertrag um eine aktive Friedenspolitik etwa im Nahen Osten.

Am Ende des Kalten Krieges gab der einstige Schauspieler Ronald Reagan (1981–1989) dem konservativen Amerika ein neues Selbstbewusstsein und trug entscheidend zur Beendigung des Ost-West-Konflikts bei: In seiner berühmten Rede am Brandenburger Tor forderte er den sowjetischen Staatschef Gorbatschow auf, die Berliner Mauer zu öffnen.

Nach George Bush, Bill Clinton und George W. Bush ging Anfang des 21. Jahrhunderts Barack Obama (2009–2017) als erster Afroamerikaner im Weißen Haus in die US-Geschichte ein. Er setzte auf internationale Zusammenarbeit und innenpolitische Reformen, insbesondere mit „Obamacare“ zur Absicherung Millionen Unversicherter. Sein Nachfolger Donald Trump (2017–2021, seit 2025) polarisiert stark und stellt viele bisher gültige politische Konventionen infrage.